Chemotherapy

Chemotherapiebedingte Hautempfindlichkeit verstehen

Mar 26, 2025Géraldine Poukens

Chemotherapie ist eine wirksame Behandlung zur Krebsbekämpfung, bringt aber oft unerwartete Nebenwirkungen mit sich. Eine der am häufigsten übersehenen und dennoch äußerst unangenehmen Nebenwirkungen ist die Hautempfindlichkeit. Wenn Sie sich einer Chemotherapie unterziehen, haben Sie möglicherweise bereits bemerkt, dass Ihre Haut trocken, juckend, gereizt oder anfälliger für Rötungen ist. Dies kann frustrierend und sogar schmerzhaft sein und einen ohnehin schon schwierigen Weg noch schwieriger machen.

Die meisten Menschen sprechen über Übelkeit und Haarausfall während einer Chemotherapie, aber nur wenige sprechen über die Herausforderungen, die mit Hautveränderungen einhergehen. Hier erfahren Sie, warum sich eine Chemotherapie auf Ihre Haut auswirkt, welche weniger bekannten Probleme sie verursacht und wie Sie diese Probleme mit der richtigen Hautpflege in den Griff bekommen.

Warum macht Chemotherapie die Haut empfindlich?

Chemotherapeutika zielen auf sich schnell teilende Krebszellen ab, beeinträchtigen aber auch andere schnell wachsende Zellen in Ihrem Körper, einschließlich der Hautzellen. Dies stört die natürliche Fähigkeit Ihrer Haut, zu heilen und Feuchtigkeit zu speichern, und macht sie empfindlicher, reaktiver und anfälliger für Reizungen. Darüber hinaus schwächt die Chemotherapie Ihr Immunsystem, was bedeutet, dass Ihre Haut sich schlechter gegen äußere Einflüsse wie Umweltverschmutzung, raues Wetter und Bakterien wehren kann.

Eine weitere, weniger bekannte Tatsache ist, dass eine Chemotherapie den pH-Wert der Haut verändert und sie saurer macht. Dies kann zu erhöhter Empfindlichkeit, Entzündungen und einer beeinträchtigten Hautbarriere führen, wodurch Feuchtigkeit entweicht und Reizstoffe leichter eindringen können.

Häufige Hautprobleme während einer Chemotherapie

Wenn Sie sich einer Chemotherapie unterziehen, können bei Ihnen einige oder alle der folgenden Hautprobleme auftreten:

1. Extreme Trockenheit und Schuppenbildung

Durch die Chemotherapie werden der Haut die natürlichen Öle entzogen, was zu extremer Trockenheit führt. Möglicherweise bemerken Sie, dass Ihre Haut schuppig, gespannt oder sogar rissig wird, insbesondere an Händen, Füßen und Lippen.

2. Rötungen und Reizungen

Entzündungen sind häufig und führen dazu, dass Ihre Haut rot, fleckig oder zu Ausschlag neigt. Dies kann besonders im Gesicht, am Hals und auf der Brust sichtbar sein.

3. Erhöhte Sensibilität gegenüber Produkten und Wetter

Möglicherweise stellen Sie fest, dass Hautpflegeprodukte, die Sie zuvor verwendet haben, plötzlich ein Stechen oder Brennen verursachen. Darüber hinaus kann Ihre Haut stärker auf Kälte, Hitze, Wind und Sonneneinstrahlung reagieren.

4. Erhöhtes Infektionsrisiko

Bei einem geschwächten Immunsystem wird Ihre Haut anfälliger für Infektionen. Kleine Schnitte oder Risse in trockener Haut können zu Eintrittspunkten für Bakterien werden und zu Komplikationen führen.

5. Verzögerte Heilung

Selbst kleinere Wunden oder Kratzer können aufgrund der Auswirkungen der Chemotherapie auf die Zellregeneration länger zum Heilen brauchen.

So pflegen Sie chemotherapieempfindliche Haut

Um Ihre Haut während der Chemotherapie zu schützen und zu pflegen, ist es wichtig, sanfte, intensiv feuchtigkeitsspendende Produkte zu wählen, die die Hautbarriere reparieren und stärken. Hier sind einige von Experten empfohlene Produkte für Ihre Routine:

1. Sanftes Reinigungsmittel – mit Magnesium, Vitamin E und Rote-Bete-Extrakt

Die Verwendung aggressiver Gesichts- oder Körperreiniger kann Ihrer Haut die restliche Feuchtigkeit entziehen und die Trockenheit verschlimmern. Entscheiden Sie sich für ein sanftes Reinigungsmittel mit Magnesium, das Entzündungen lindert, und Vitamin E, einem starken Antioxidans, das die Hautheilung unterstützt. Rote-Bete-Extrakt eignet sich ebenfalls hervorragend, um die Feuchtigkeitsversorgung zu verbessern und die Haut vor weiteren Schäden zu schützen.

2. Feuchtigkeitsspendendes Duschgel – Traubenkernöl, Aloe Vera und Kurkuma

Ihr normales Duschgel kann mehr schaden als nützen. Viele Duschgels enthalten Sulfate und künstliche Duftstoffe, die bereits empfindliche Haut reizen. Wechseln Sie stattdessen zu einem feuchtigkeitsspendenden Duschgel mit Traubenkernöl, das reich an Antioxidantien und Fettsäuren ist und die Feuchtigkeit wiederherstellt. Aloe Vera lindert Reizungen, während Kurkuma entzündungshemmende Eigenschaften hat, die Rötungen und Beschwerden lindern.

3. Pflegende Körperlotion – Sheabutter, Aloe Vera und Magnesium

Die tägliche Feuchtigkeitspflege Ihres Körpers ist entscheidend, um der durch Chemotherapie verursachten Trockenheit entgegenzuwirken. Wählen Sie eine Körperlotion mit Sheabutter, die intensiv pflegt, Aloe Vera zur Linderung von Reizungen und Magnesium zur Stärkung der Hautbarriere. Tragen Sie die Lotion direkt nach dem Duschen auf, um die Feuchtigkeit zu speichern.

4. Schützende Handlotion – Kakaobutter, Aloe Vera, Magnesium und Vitamin E

Ihre Hände leiden während einer Chemotherapie oft am meisten: Sie werden rau, rissig und wund. Eine intensiv feuchtigkeitsspendende Handlotion mit Kakaobutter bildet eine Schutzbarriere und verhindert weiteren Feuchtigkeitsverlust. Aloe Vera und Magnesium lindern Reizungen, während Vitamin E die Heilung fördert und Entzündungen lindert.

5. Reparierender Lippenbalsam – Sheabutter, Vitamin E und Candelillawachs

Spröde Lippen sind während einer Chemotherapie ein häufiges Problem. Sie werden oft schmerzhaft trocken und reißen sogar ein. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lippenbalsamen auf Mineralölbasis, die nur vorübergehend Linderung verschaffen, spendet ein natürlicher Lippenbalsam mit Sheabutter tiefe Feuchtigkeit, während Vitamin E die empfindliche Haut regeneriert. Candelillawachs, eine pflanzliche Alternative zu Bienenwachs, speichert die Feuchtigkeit ohne synthetische Zusätze.

Zusätzliche Tipps zum Schutz empfindlicher Haut während der Chemotherapie

Neben der Verwendung der richtigen Hautpflegeprodukte können Sie folgende zusätzliche Schritte unternehmen, um Beschwerden zu minimieren:

  • Vermeiden Sie heißes Wasser – Verwenden Sie zum Waschen Ihres Gesichts und Körpers lauwarmes Wasser, um ein weiteres Austrocknen Ihrer Haut zu verhindern.
  • Tragen Sie täglich Sonnenschutzmittel auf – Durch die Chemotherapie wird Ihre Haut empfindlicher gegenüber der Sonne. Tragen Sie daher immer ein Breitband-Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher auf, bevor Sie nach draußen gehen.
  • Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr – Trinken Sie viel Wasser und essen Sie Lebensmittel, die reich an gesunden Fetten sind (wie Avocados und Nüsse), um Ihre Haut von innen heraus zu unterstützen.
  • Wählen Sie weiche, atmungsaktive Stoffe – Vermeiden Sie kratzige oder synthetische Materialien, die empfindliche Haut reizen können.

Chemotherapiebedingte Hautempfindlichkeit mit Vorsicht behandeln

Chemotherapiebedingte Hautempfindlichkeit ist eine Herausforderung, über die oft nicht gesprochen wird, obwohl sie viele Menschen während einer Krebsbehandlung betrifft. Wenn Sie die Ursachen und Auswirkungen dieser Hautveränderungen verstehen, können Sie proaktiv Maßnahmen ergreifen, um Ihre Haut zu beruhigen und zu schützen. Mit der richtigen sanften, feuchtigkeitsspendenden Hautpflege können Sie Beschwerden minimieren und die Gesundheit Ihrer Haut wiederherstellen.

Wenn Sie sich gerade einer Chemotherapie unterziehen oder jemanden pflegen, der sich in einer solchen befindet, kann die Wahl der richtigen Hautpflegeprodukte einen großen Unterschied machen. Seien Sie sanft zu Ihrer Haut – sie arbeitet genauso hart wie Sie. Folgen Sie uns auf Facebook für weitere Updates.



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